Wie liegt die Stadt so wüst (Mauersberger)
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Wie liegt die Stadt so wüst (Mauersberger)

(Upload von Thomas Kerzel)

RUDOLF MAUERSBERGER: 
WIE LIEGT DIE STADT SO WÜST
Text: Aus den Klageliedern Jeremiae

Wie liegt die Stadt so wüst, die voll Volks war.
Alle ihre Tore stehen öde.
Wie liegen die Steine des Heiligtums
vorn auf allen Gassen zerstreut.
Er hat ein Feuer aus der Höhe
in meine Gebeine gesandt und es lassen walten.

Ist das die Stadt, von der man sagt,
sie sei die allerschönste, der sich 
das ganze Land freuet.

Sie hätte nicht gedacht, 
daß es ihr zuletzt so gehen würde;
sie ist ja zu greulich heruntergestoßen
und hat dazu niemand, der sie tröstet.

Darum ist unser Herz betrübt
und unsere Augen sind finster geworden:
Warum willst  du unser so gar vergessen
und uns lebenslang so gar verlassen!

Bringe uns, Herr, wieder zu dir,
daß wir wieder heimkommen!
Erneue unsere Tage wie vor alters.
Herr, siehe an mein Elend!


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