MAX REGER, DREI CHOERE, OPUS 6
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MAX REGER, DREI CHOERE, OPUS 6
1.  Trost
Es ist kein Weh auf Erden so heiss, so laut, so wild,
die Suehne soll ihm werden, sei still so wird's gestillt!
Und ist kein Tod vorhanden; was Liebes du begraebst,
gleich ist's dir auferstanden, wie du nur treu ihm lebst.
Auch gibt's kein wirklich Scheiden, der Trennung oeden Schmerz,
du brauchst ihn nie zu leiden, bleib nah nur Herz an Herz.
In ihres Mantels Falten traegt Gottes Lieb die Welt,
wer sich von ihr laesst halten, den sie gar treulich haelt.
2.  Zur Nacht
Nun fallen die Augen muede mir zu.
Komm, Engel des Schlummers, huete die Ruh,
komm halte am Bette freundliche Wacht,
und kosige Traume webe, o Nacht!
Und schluerfe, was nimmer, Seele, wohl Du
geatmet im Lichte: Friede und Ruh.
3.  Abendlied
Friedlicher Abend senkt sich aufs Gefild, sanft entschlummert Natur.  Um ihre
Zuege schwebt der Daemm'rung zarte Verhuellung, und sie laechelt, die Holde.
Laechelt, ein schlummernd Kind in Vaters Armen, der voll Liebe zu ihr sich
neigt.  Sein goettlich Auge weilt auf ihr.  Und es weht sein Odem ueber ihr
Antlitz.
 

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